Die häufigsten Fragen zum Thema Drucken
Beim professionellen Drucken gibt es unzählige Bedingungen, Techniken und Anforderungen die zu beachten sind. Um bei all den vielen Möglichkeiten den Überblick zu behalten und vor allem – das bestmögliche Ergebnis erzielen zu können – haben wir hier 5 wichtige Fragen unserer Kunden beantwortet.
Der Beschnitt ist dann wichtig, wenn man ein Motiv drucken möchte, das randlose Inhalte darstellt. Hat man zum Beispiel einen Hintergrund oder Bilder, die exakt am Rand des Druckproduktes abschließen sollen, ist es unbedingt notwenig, die Datei ringsherum 3 mm erweitert anzulegen und die randlosen Inhalte überstehen zu lassen. Der einfache Grund dafür ist, dass ein Drucker nicht 100%ig genau arbeiten kann. Im Inneren des Druckers herrscht viel Bewegung und das zu bedruckende Papier muss einige Rollen durchlaufen. Hierbei kann schon ein minimaler Versatz zu unschönen Ergebnissen führen. Deshalb wird das Druckprodukt immer erst nach dem Druck zugeschnitten und so durch den zuvor gesetzten Anschnitt/Beschnitt vermieden, dass unschöne weiße Ränder entstehen.
Wichtig ist, dass man beim Export der Datei nicht vergisst, die Schnittmarken und den Beschnitt zu aktivieren.
CMYK findet im Printbereich und RGB in der Bildschirmdarstellung Anwendung.
CMYK kommt aus dem Englischen und bedeutet: Cyan (Blau), Magenta (Rot), Yellow (Gelb) und Key (Schwarz bzw. Tiefe). Dies sind die vier Grundfarben der subtraktiven Farbmischung, mit denen im Digital- oder auch Vierfarbdruck gedruckt wird. Aus diesen Farben lässt sich ein sehr weites Farbspektrum mischen. Da in diesem Farbraum kein Licht als helle Gundlage vorhanden ist, wird meistens auf einen weißen oder hellen Untergrund gedruckt, der den Farben die Basis ihrer Darstellung bietet. Das bedeutet: wird ein Gelb auf ein schwarzes Blatt gedruckt, kann man es nicht erkennen, da der Untergrund dunkler ist als die gedruckte Farbe. Die einzelnen Farben werden nacheinander auf das Papier aufgebracht, je nach Mischverhältnis entstehen so viele verschiedene Farbnuancen. Je mehr Farbe aufgetragen wird, desto dunkler wird das Ergebnis. Theoretisch sind im CMYK-Farbraum über 4 Milliarden Farben möglich. Am Bildschirm angezeigt und gedruckt werden können aber nur sehr viel weniger Farben. Der CMYK-Farbraum ist kleiner als der RGB-Farbraum.
RGB-Farben sind die Primärfarben der additiven Farbmischung, die beispielsweise im menschlischen Auge und bei Bildschirmen (also bei Computern, Fernsehern, Smartphones usw.) zur Anwendung kommt. RGB bedeutet Rot, Grün und Blau. Die Farben in diesem Farbsystem entstehen durch selbstleuchtende Darstellungen und werden somit nur in der Kombination mit Licht/Hintergrundbeleuchtung sichtbar. Hierbei wird farbiges Licht vermischt um Farbnuancen zu erzeugen. Jeder Pixel am Bildschirm kann eine dieser 3 Farben darstellen. Da alle Drucker mit dem CMYK-Farbsystem arbeiten, müssen vor jedem Druck RGB-Dateien in CMYK-Daten umgewandelt werden. Der RGB-Farbraum umfasst eine größere Zahl an darstellbaren Farben als der CMYK-Farbraum. Sind Abbildungen nicht in CMYK angelegt, kommt es unter Umständen zu Farbverschiebungen und -verfälschungen im Druckergebnis.
Ein Bild oder Foto hat immer eine festgelegte Größe (z.B. 800 x 600 Pixel). Dpi bedeutet „dots per inch“ und gibt Auskunft über die Punkt- bzw. Pixeldichte des Bildes. Es ist gleichbedeutend mit „Punkte pro Zoll“. Ein Zoll sind 2,54 cm. Das bedeutet: 100 dpi = 100 pixel pro 2,54 cm. Wenn 100 Pixel pro Inch verteilt sind ist jedes einzelne Pixel sehr klein, in diesem Fall hat ein Pixel eine Kantenlänge von 0,0254 cm. Von nahem betrachtet sieht man die einzelnen Pixel nur mit der Lupe.
Je höher der dpi-Wert, desto detailreicher und qualitativ hochwertiger ist ein Bild. Bei der normalen Bildschirmdarstellung (z.B. am Smartphone oder am Computer-Bildschirm) ist eine Pixeldichte von 72 dpi ausreichend. Im Printbereich sollte man jedoch darauf achten, dass der Wert der verwendeten Dateien, je nach gewünschter Größe, nicht unter 300 dpi liegt.
Ein Beispiel:
Die Standardauflösung im Computerbereich und bei Digital- oder Handykameras ist „nur“ 72 dpi. Habe ich nun ein Foto in einer Größe von 800 x 600 Pixel bei einer Auflösung von 72 dpi kann ich die Datei mit mittelmäßiger Qualität im Digitaldruck ca. 28 x 21 cm (588 cm²) ausdrucken.
Nehme ich das selbe Foto mit der Größe von 800 x 600 Pixel und drucke es jedoch nur im Format 14 x 10,5 cm aus, bekomme ich ein sehr gutes Ergebnis, denn die 800 x 600 Pixel verteilen sich dann auf nur 147 cm² oder einem Viertel der ursprünglichen Fläche von 588 cm². Wir sehen: Die Bildgröße von 800 x 600 Pixel bleibt gleich, die Auflösung von 72 dpi auch, nur die Darstellung der einzelnen Bildpunkte wird kleiner und dadurch das Druckergebnis besser.
Drucke ich das Bild im Format 56 x 42 cm (2352 cm²) bleibt die Bildgröße von 800 x 600 Pixel und die Auflösung von 72 dpi ebenfalls erhalten, die Darstellung der einzelnen Bildpunkte wird jedoch um das vierfache vergrößert und dadurch das Druckergebnis wesentlich schlechter.
Als Sonderfarben zählen alle Farben, die das CMYK-Farbsystem nicht darstellen kann. Sonderfarben können also nicht aus CMYK gemischt werden und sind nach genormten Nummern in verschiedene Systeme sortiert. Am häufigsten werden hier „Pantone-“ oder „HKS-Fraben“ verwendet. So kann man zu jeder Zeit einen genauen Farbwert bestellen und sichergehen, dass das Druckergebnis einem früheren absolut gleicht. Oft benutzen große Firmen mit einem geregelten Gestaltungskonzept (Corporate Design) diese Sonderfarben, um auch bei Nachbestellungen von Druckprodukten, zum Beispiel von Broschüren oder Briefpapier, die gewünschte Farben einheitlich darzustellen. Diese Farben können nur im Offsetverfahren gedruckt werden. Auch Gold, Silber und Weiß gehören zu diesen Sonderfarben, bzw. werden durch Veredelungen (Folien oder Lacke) erzeugt.
Als einfache Fausregel gilt: Schnappen Sie sich Ihnen Tuschkasten und versuchen Sie die gewünschte Frabe aus den vier Grundfarben Cyan, Magenta, Yellow, und Schwarz zu mischen. Gelingt es Ihnen nicht, haldelt es sich um eine Sonderfarbe.
Um alltägliche Druckprodukte zu fertigen, haben sich zwei Drucktechniken als besonders geeignet erwiesen: der Digital- und Offsetdruck. Jede Technik hat ihre Vor- und Nachteile und sollte den Auftragsanforderungen gemäß augewählt werden.
Im Digitaldruck besteht eine direkte Verbindung vom Drucker zum Computer. Es wird eine Datei von dem PC an den Drucker gesendet und dieser druckt die Datei dann direkt auf das Papier. Das System ist ähnlich wie beim Drucker zu Hause oder im Büro. Professionelle Digitaldruckmaschinen arbeiten allerdings mit einer feineren Rasterung, flexibleren Formaten und häufig auch mit automatischer Heftung, Lochung oder Falzung. Dieses Druckverfahren ist optimal bei kleinen Auflagen oder individuellen Druckmotiven, wie zum Beispiel bei Visitenkarten oder Einladungen.
Der Offsetdruck ist sinnvoll bei hohen Auflagen oder ungewöhnlichen Materialien oder Farben. Hierbei handelt es sich um ein indirektes Verfahren, für welches vor dem Drucken (mehrere) Druckplatten hergestellt werden müssen. Dieser Prozess macht zwar die Vorbereitung aufwendiger, erhöht jedoch die gleichbleibende Qualität in Sachen Position und Farbtreue. Bei einer hohen Stückzahl lohnt sich der Offsetdruck finanziell, weshalb er meist beim Druck von Katalogen, Broschüren und Zeitungen zum Einsatz kommt.
Vorteile des Digitaldrucks
- Geschwindigkeit: Durch den geringeren Aufwand ist die Produktion deutlich schneller.
- Personalisierbarkeit: Sogar Auflage 1 ist kein Problem, was nicht nur für personalisierte Mailings, sonder auch für individuelle Karten genutzt werden kann.
- Gute Qualität: Die besten Digitaldruckmaschinen im Markt können heute so genau gesteuert werden, dass sie oft eine höhere Wiederholgenauigkeit in puncto Farbe erzielen als eine durchschnittliche Offsetmaschine. Das ist bei Visitenkarten ein wichtiger Faktor.
- Hohe Farbintensität: Besonders auf ungestrichenen Papieren erzielen Digitaldrucker einen intensiveren Farbeindruck, weil die Farbschicht eher an der Oberfläche bleibt, statt – wie beim Offsetdruck – tief in die Papierfasern eindringt und sich so „versteckt“.
- Sofortige Weiterverarbeitung: Digitaldrucke kommen in der Regel trocken aus der Maschine und können sofort weiterverarbeitet – also z. B. geschnitten oder gefalzt – werden. Im Offsetdruck ist das nur in Sonderfällen möglich.
- Probedruck: Im Digitaldruck ist es kein Problem, schnell einen Probedruck zu erstellen und somit Farben und Größen zu überprüfen.
Vorteile des Offsetdrucks
- Papierauswahl: Offsetdruck ist auf nahezu jedes – auch sehr günstiges – Papier in guter Qualität möglich, während viele Digitaldruckmaschinen nur auf speziell optimierten – und oft teureren – Papieren perfekte Ergebnisse erzielen.
- Druckauflösung: Offsetdrucke erzielen eine extrem hohe Auflösung, da die Druckplatten mit 2400 dpi oder mehr belichtet werden. Dies kann bei sehr feinen Schriften in kleinen Größen – wie sie auf manchen Visitenkarten vorkommen – noch einen Unterschied machen, auch wenn Digitaldruckmaschinen auch diesbezüglich immer besser werden.
- Positioniergenauigkeit: Offsetdruckmaschinen haben aufwändige Greifersysteme und sind extrem präzise bei der Papierführung. Das heißt, dass das Druckbild von Exemplar zu Exemplar an exakt der gleichen Stelle landet. Das ist wichtig bei späterer Veredelung wie z. B. Prägen oder beim Schneiden heikler Motiven wie z. B. Visitenkarten mit gedruckten Rahmen.
- Sonderfarben: In eine Offsetmaschine kann man nicht nur die Grundfarben des Vierfarbdrucks (Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz) füllen, sondern auch nahezu jede erdenkliche Sonderfarbe (z. B. Metallic- und Leuchtfarben bzw. PANTONE- oder HKS-Farben).
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